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Einen großen Teil seiner Jugend verbrachte Heiner Blum mit seinen Freunden draußen, auf der Straße, im Stadtraum, wo auch eine frühe Gemeinschaftsarbeit mit seinem Schulfreund Bernd K entstand. 
Die Beiden hatten zu Hause jeder ein eigenes Chemielabor und bauten Rauchbomben auf Basis von Schwarzpulver, UnkrautEx, Milchzucker, zerkleinerten Tischtennisbällen und Weihrauch. Bernd K war Messdiener.
Gezündet wurden die Rauchbomben auf der Straße, in der Schule und bevorzugt an verschiedenen Orten in der B-Ebene unter der Frankfurter Hauptwache: an den Rolltreppen, auf dem Bahnsteig oder im Eingangsbereich der Lebensmittelabteilung des Frankfurter Kaufhofs. 
Die Wolken hatten in ihrer schnellen Ausdehnung eine beeindruckende, visuelle Präsenz und waren mit ihrem Weihrauch-Geruch auch olfaktorisch interessant. Der Eindruck, den die Aktionen auf Passanten und Ordnungskräfte machten, war außerordentlich.
Die Aktionen können als Vorboten für die Attrappen von Zeitzünderbomben verstanden werden, die Blum später unter dem Titel Kompositionen in Zeit und Raum (1989-2001) schaffen sollte. Vor allem aber zeigen sie die Affinität des Künstlers für das Arbeiten im Stadtraum, ob als Fotograf oder in Form künstlerischer Interventionen.

RH