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Wallshow 
Zeitgenössische Positionen zur Wandmalerei / 
2023

 

Vom 23.6.-23.7.2023 fand im zukünftigen Fahrradparkhaus der Stadt Offenbach mit der Wallshow eine von Heiner Blum, Jan Lotter und Robert Kaltenhäuser initierte und kuratierte Ausstellung zum Thema Wandmalerei statt. 

 

Wallshow: ABCDEF / Anders Reventlov / Benedikt Rugar / Cannolo & thwrb3at / Collettivo FX mit Alida, Ayse, Jasmin, Johat, Luca, Michrat und Yara  / Daniel von Hössle / Delta / Diamonds mit Alida, Awa, Felix, Jasmin, Johat, Kevena, Luca, Michrat, Rudy, Tinna, Yara und Yusra / Dominik / Dorian Winkler / Il-Jin Atem Choi / KJ263 / Kartelovic / Konstantin Kipfmüller / Lars Breuer / Moses & Taps / Noa Vetter / Oguz Sen / Ralph Roelse / Ramon Keimig / Rushy Diamond  / Sonja Rychkova / Valerie Sietzy 

 

Wandmalerei steht am Anfang aller künstlerischer Produktion und blickt auf eine über 40.000-jährige Geschichte zurück.
Das von Heiner Blum gegründete Diamant Offenbach / Museum of Urban Culture zeigte ab Mitte Juni 2023 mit der Wallshow aktuellste Positionen zum Thema. 
Im zukünftigen Fahrradparkhaus der Stadt Offenbach im Herzen der Stadt präsentierten über 20 internationale und regionale  Künstler_innen und Künstlergruppen vor Ort gefertigte Wandbilder. Auf nahtlos aneinandergereihten Wandflächen entwickelte sich ein spektakuläres Panorama zeitgenössischer, muraler Malerei. Die Wallshow vereinigte in einem kontinuierlichen räumlichen Gefüge Positionen aus den Bereichen der bildenden und der strassennahen Kunst. 

 

Graffiti, strassennahe und bildende Kunst werden meist in getrennten Räumen verhandelt. Mit seinem hochkarätigen Programm zeigt Diamant Offenbach, dass die gegenseitige Inspiration zwischen bildender Kunst und dem künstlerischen Geschehen der Strasse ein grosses, aktuelles Thema beider Szenen ist. Hier geht es ganz bewußt um radikale künstlerische Forschung und weniger um die oft fälschlich als »Streetart« bezeichnete kommerzielle Dekoration.
Viele der interessantesten Entwicklungen in der aktuellen freien urbanen Wandgestaltung beziehen sich auf oder bedienen sich der Kunstgeschichte, der Malerei oder Konzeptkunst. Sie proben den nach vorne gerichteten Rückgriff auf demokratische Ideale einer echten Öffentlichkeit und einer (sub-)kulturellen Moderne mit dem anspruchsvollen Ethos ästhetischer Disruption. Gleichzeitig zeigen sich bildende Künstler inspiriert von der Sprache der Straße, des Alltags, der situativen Ästhetik und des öffentlichen Raums. Die Wallshow bringt beide künstlerischen Ansätzen in einen gemeinsamen kommunizierenden Raum.

 

Ausstellungen und die Präsenz von selbstautorisierter Kunst im urbanen Raum sind meist von sehr begrenzter Dauer. Die Wände der Wallshow wurden jedoch nach Ausstellungsende nicht überstrichen sondern wurden übergangslos zu einem lebendigen öffentlichen Museum aktueller Wandmalerei und zur diskursiven Kulisse des neuen Fahrradparkhaus der Stadt Offenbach.
Beim Einfahren in die Fahrradgarage kann man die Wandkunst dynamisch und multiperspektivisch wahrnehmen, wie sonst nur aus dem Fenster der S-Bahn. In den Winkeln und Fluchten der städtischen Gebrauchsarchitektur ist urbane Kunst seit jeher zuhause. Der halb-öffentliche Raum des Fahrradparkhauses als Schnittstelle und Durchgangsort bietet ein ideales Umfeld für eine solche Art von Präsentation, bei der verschiedene Kunst- und Lebenswelten aufeinandertreffen.

 

Begleitet wurde die Wallshow durch zwei von Robert Kaltenhäuser kuratierte und moderierte Wallshow Talks.

 

Sowohl die Diamonds wie auch Collettivo FX arbeiteten für ihre Wandgestaltung mit Schüler_innen der Diamantenschule zusammen, einer Kooperation des Diamant mit dem Offenbacher Rudolf Koch Gymnasium. Noch bevor die Künstler_innen zur Gestaltung ihrer Wände eintrafen, bemalten die Diamonds mit den Schüler_innen alle Wände der Liegenschaft in gelb und schwarz, so dass niemand mit einer weissen Wand beginnen konnte. Viele integrierten die gelb-schwarze »Grundierung« in ihre Arbeiteb.

 

Die Wallshow wurde großzügig  unterstützt durch die WasE Firmengruppe, Quarterbeck Premium 9 GmbH, die  Wirtschaftsförderung Offenbach, das Amt für Kulturmanagement Offenbach und Montana Cans. Schirmherr war der Oberbürgermeister der Stadt Offenbach, Dr. Felix Schwenke.

 

Fotos HB