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Raumpool 
Immobilienbüro für Kulturprojekte / 
2001 -

 

Viele Künstler und Kulturschaffende verspüren ein Bedürfnis, neue Räume für ein Zusammenwirken von Kunst, Kultur und Alltagsleben zu suchen. Sie möchten die traditionellen Orte, z.B. Theater oder Museen verlassen, um neue Zusammenhänge zu thematisieren und diese Vorstellungen in andere Umfelder der Stadt hineinzutragen.

Auf Initiative von Heiner Blum gründete sich im Herbst 2001 in Kooperation mit der Städelschule, dem Ballett Frankfurt und dem Museum für Moderne Kunst Frankfurt die Projektgruppe Raumpool, die sich schließlich als gemeinnütziger Verein etablierte.

Ziel der Arbeitsgruppe, die sich aus Kuratoren, jungen Künstlern, Architekten und Dramaturgen zusammensetzte, war es, eine offene Struktur zu schaffen, in der durch das Zusammenspiel verschiedener Künstler, Institutionen und Projekte ein neues Bewusstsein für kreative Ideen im öffentlichen Raum angeregt wird.

 

Raumpool sondiert leer stehende Räume, Immobilien und Liegenschaften in Offenbach und Frankfurt, die von den Eigentümern kurzfristig und nach Möglichkeit kostenlos für kulturelle Projekte zur Verfügung gestellt werden können. Auf diese Weise werden Räume gefunden, die vorübergehend als Laboratorien für kreative Arbeit dienen. Gleichzeitig möchte Raumpool öffentliche Orte und Situationen zur Geltung bringen, die neue Kultur- Formen, Ideen und Inhalte ermöglichen und diese im städtischen Alltag präsentieren.

Der Schwerpunkt der Tätigkeit von Raumpool liegt dabei auf der Vernetzung und Anregung situativer Projekte aus dem weiten Feld kultureller Aktivitäten, die sich heute in der jungen Kunst der Region Rhein- Main in spannender Art und Weise erkennen lassen.

Raumpool versteht sich daher als inhaltlich und organisatorisch arbeitender Transformator und Initiator kreativer Vorschläge, wobei aus einzelnen künstlerischen Ideen ein umfassendes, lebendiges und dauerhaftes Konzept situativer Belebung des urbanen Raums entstehen soll.

 

Die Arbeit und Weiterentwicklung Raumpool wurde nach der Gründung vor allem von Jakob Sturm und Felix Ruhhöfer betrieben. In der Folge entstand die Produktions- und Ausstellungsplattform Basis Frankfurt sowie die Kreativraumvermittlung Radar.

 

basis-frankfurt.de/content/raumpool

basis-frankfurt.de/raumpool/archive

 

 

Die folgenden Bilder zeigen drei exemplarische Raumpool-Projekte:

 

Viviana Bravo Botta und Maria Jaimes / photo sensible/beautiful place / 2004

Die starke Präsenz lateinamerikanischer Frauen im Frankfurter Bahnhofsviertel war der Ausgangspunkt einer Installation, die Prostituierten und Angestellten aus Lateinamerika für zwei Monate eine Anlaufstelle in Form einer großen Wohnung bot, die sie sich nach eigenen Vorstellungen aneignen konnten. photo sensible/beautiful place untersuchte die zumeist nicht sichtbaren Prozesse der Migration in einem sozialen Umfeld, das annähernd keine Öffentlichkeit besitzt.

 

Nasan Tur / Bar Frankfurt / 2003

Die Frage nach der Selbstwahrnehmung des Subjekts und der Intervention in diese Wahrnehmungsmuster ist ein Thema, das Nasan Tur in verschiedenen Repräsentationsformen bearbeitet.

Im April 2003 gestaltete der Künstler im Alten Hauptzollamt eine Situation, die sich mit den Erfahrungsmustern des Individuums und den Potentialen der Erschütterung dieser Empfindungen auseinandersetzt. Eine Bar wurde als geklontes Spiegelbild ihrer selbst am gleichen Ort reproduziert.

 

Jakob Sturm / Gäste / 2002

Vom 25. 8. bis 27.10. 2002 betrieb Jakob Sturm eine »Wohninstallation« in einer Mietwohnung in der Bergerstrasse 184 in Frankfurt am Main. Gäste, zumeist Besucher der Stadt, konnten sich hier, zu einem sehr günstigen Preis, bis zu einer Woche einmieten. Die Installation schuf eine variable, einfache Einrichtungssituation. Die Möbel wurden nach einfachen Mustern aus recycelten, kunststofffurnierten Pressspanplatten von ehemaligen Möbeln angefertigt. Ansonsten existierten in der Wohnung Bad und Toilette, eine funktionierende Küche und ein Fernsehgerät. Die Bewohner konnten die Fünfzimmerwohnung vollständig nach ihren Bedürfnissen umräumen und einrichten. Durch Polaroidfotos und Texte an den Wänden dokumentierten sie ihren Aufenthalt. Spätere Gäste stießen so auf die Spuren und Geschichten vieler Vorgänger. Die provisorische, kulissenartig wirkende Einrichtung rahmte das Geschehen und verlieh der Situation etwas Fiktives. Im Laufe der zwei Monate wohnten 50 Gäste in der Wohnung.

 

Raumpool / Projektbüro / Offenbach / 2002

 

Viviana Bravo Botta und Maria Jaimes /photo sensible/beautiful place /2004

Viviana Bravo Botta und Maria Jaimes /photo sensible/beautiful place /2004

Nasan Tur / Bar Frankfurt / 2004

 

Jakob Sturm / Gäste / Frankfurt / 2002

 

Jakob Sturm / Gäste / Frankfurt / 2002

 

Jakob Sturm / Gäste / Frankfurt / 2002

 

Jakob Sturm / Gäste / Frankfurt / 2002