Im Frankfurter Stadtgebiet leben das ganze Jahr ungefähr 100 Menschen auf der Straße; ein großer Teil auch im Winter bei Kälte und Frost. Zugehende Sozialarbeit versorgt alle mit Überlebenswichtigem, und es muss schnell und zuverlässig mit Übernachtungsmöglichkeiten geholfen werden.
Dafür gibt es in Frankfurt die Notübernachtungsstätte im Frankfurter Ostpark. Da die aktuelle Siedlung bautechnisch veraltet ist, plant der Träger der Einrichtung, der Frankfurter Verein, für diesen Ort einen modellhaften Neuanfang.
Der Lebensraum o16 wird in einer offenen Diskussion mit Betroffenen, Künstlern, Wissenschaftlern und im sozialen Bereich tätigen Menschen entwickelt. Seit Anfang des Jahres 2009 arbeitet ein Beirat an der Konzeption und den Grundlagen einer neuen modellhaften Übernachtungsstätte.
Die zentralen Leitideen für die Zukunft hat der Beirat so formuliert:
Im Lebensraum o16 dürfen Menschen sein und bleiben, wie sie sind.
Der Lebensraum o16 ist ein besonderer und guter Ort für Menschen.
Der Lebensraum o16 bietet Möglichkeiten für Veränderung und Entwicklung.
Der Lebensraum o16 soll auch Raum bieten für Menschen, die den normativen Anforderungen der Gesellschaft nicht entsprechen können und in regulären Einrichtungen keinen Platz finden können; für diese Menschen gibt es in keiner deutschen Stadt bisher adäquate Lebensmöglichkeiten, so dass häufig nur ein ständig existenziell gefährdetes Leben ohne Obdach und ohne Perspektive auf der Straße bleibt.
Ein Projektteam, bestehend aus dem Architekten Michel Müller, den Künstlern Heiner Blum und Jan Lotter sowie Peter Hovermann vom Frankfurter Verein übernimmt in Abstimmung mit dem Beirat die konkrete Planung, Gestaltung und Realisierung des neuen Lebensraums o16. Geplanter Baubeginn: 2014.
Zeichnungen / Jan Lotter